zuletzt geändert am 25.04.2025
Die Auswertung der Aktien erfolgt regelbasiert und ist somit frei von subjektiver Wahrnehmung. Nur Kommentare in Steckbriefen stellen meine freie Meinung dar. Sie sind in keiner Weise eine Empfehlung oder Beratung und es ist nicht garantiert, dass sie frei von Irrtümern oder Fehlern sind. Die Nutzung der Daten liegt ausschließlich in der Verantwortung der Leser.
Zentrale Kriterien bei der Auswertung zur Klassifizierung einer Aktie sind der PushScore samt Pushstärke und der FinanzScore. Sie werden mit Hilfe eines Modells berechnet. Da das Modell mit fortschreitender Erfahrung Änderungen und Anpassungen unterliegt, ändern sich dadurch – weniger der FinanzScore – mehr der PushScore der Aktien. Das ermöglicht eine im Laufe der Zeit immer zuverlässiger werdende Klassifizierung der Aktien.
PushScore
Der PushScore ist ein Maß der Aktienqualität, der aus den Daten des Aktienhandels (Pushstärke), des Engagements der Akteure und der Werbung durch Medien gebildet wird. Der PushScore bestimmt die Aktienklasse: Standard, Pusher oder Müll. Je höher der PushScore, desto schlechter die Aktienqualität. Bis rund 120 Punkte hat eine Aktie eine gute Qualität und ist in der Regel pushfrei (Standard-Aktien), aber bereits danach beginnt Pushing und ab 500 Punkten haben die Aktien Müll-Status.

Pushstärke
Ungewöhnlich hohe und spitzenförmig verlaufende Kurse und Volumina im Aktienhandel deuten darauf hin, dass der Kurs zu diesen Zeiten angetrieben wurde. Abgebildet wird der Kursverlauf in der Pushstärke, die anzeigt, wie stark Handelskurse innerhalb einer definierten Zeitspanne von dem über eine längere Zeitspanne gültigen Durchschnitt abweichen. Zur Charakterisierung einer Aktie ist ausschlaggebend, wie hoch die durchschnittliche Pushstärke über die gesamte Laufzeit ist. Aus den Auswertungen schälten sich zwei sehr stabile Grenzwerte heraus: die Pushstärke von Standardaktien liegt in der Regel unter 5% und die der Müll-Aktien über 10%.
Aber auch erstklassige Aktien mit geringer Pushstärke haben Pushspitzen. Das kann man am Beispiel der Deutschen Telekom Aktie sehr gut verdeutlichen. Die Aktie hat eine Pushstärke von 3,5%. Als der Kurs ab 1997 stark anstieg, verzeichnete die Aktie Spitzenwerte von deutlich über 10%. Allerdings war der Kurs nicht durch Aktienpusher angetrieben worden, sondern durch das übertriebene Marketing der Deutschen Telekom.

Generell gilt: ausschlaggebend für die Qualität einer Aktie ist ein niedriger Durchschnittswert der Pushstärke.
Akteure, Engagement und Netzwerk

Alle Personen, die im Management oder Board von Unternehmen verzeichnet sind, sind Akteure. Erhoben wird die Anzahl der Akteure, die nicht nur in der untersuchten, sondern auch in anderen Firmen tätig sind und mit welchen Personen sie in Kontakt stehen. Daraus ergibt sich ein Netzwerk, das aus drei Kreisen besteht und das in Summe die gesamten Engagements in diesem Netzwerk repräsentiert.

Ausschlaggebend sind dabei weniger die Namen der Akteure, sondern in erster Linie die Summe ihrer Engagements in den verschiedenen Firmen im Netzwerk. Je höher die Zahl der Engagements aller beteiligten Akteure ist, desto größer ist der Verdacht auf das Vorhandensein von Pusheraktien in diesem Netzwerk. Erst in zweiter Linie sind auch die Namen der Akteure interessant, da es erkennbar ist, dass gewisse Namen besonders häufig in Zusammenhang mit Pusheraktien auftauchen.
Die Zahl der Engagements fließt in den PushScore ebenso ein wie die Intensität der Werbung.
Werbung
Verschiedene Medien werden von Emittenten für Werbung bezahlt und preisen deren in der Regel manipulierte Aktien entsprechend stark an, teilweise werden sie über den grünen Klee mit mehreren 100% Gewinnchance gelobt. Diese Art von Werbung ist ein klares Indiz, dass es sich um Pusheraktien handelt.
FinanzScore
Der FinanzScore ist das zweite Kriterium zur Beurteilung der Aktienqualität, indem er verdeutlicht, ob das Unternehmen „etwas auf den Rippen“ hat oder eher eine Luftnummer ist. Dazu reichen die Schlüsselgrößen Jahres-Gewinn/Verlust (Profit), harte Vermögenswerte (Cash und Net Assets, i.e. Vermögensgegenstände aus property, plant and equipment) und das kumulierte Defizit. Sie bilden mit ihrem Anteil am Gesamtvermögen am Klarsten die Werthaltigkeit des Unternehmens ab. Je geringer der Anteil der harten Vermögenswerte und je größer das kumulierte Defizit, desto miserabler ist der Zustand des Unternehmens und desto geringer ist die Chance auf einen nachhaltigen und starken Aktienkurs. Immer wird die Unternehmensbilanz mit der eines durchschnittlichen Mittelständlers (kmU) verglichen, um das Unternehmen in seiner Größenordnung beurteilen zu können. Die Daten der Aktien-Auswertung offenbaren:
- Verlust statt Profit oder nur geringer Profit steht für Erfolgslosigkeit.
- Zu niedriger oder auch zu hoher Cash-Bestand in der Bilanz und wenig werthaltige Güter (Net Assets) weisen auf mangelnde Geschäftstätigkeit.
- Hohes Defizit, besonders je höher das Defizit über dem Bilanzvolumen liegt, zeigt die Dimension der Geldverbrennung und der Erfolgslosigkeit.
- Je kleiner das untersuchte Unternehmen im Vergleich zu einem Mittelständler ist, desto schlechter sind seine Erfolgschancen.
Auch hier gilt: je höher der FinanzScore ist, desto schlechter ist die Finanzsituation des Unternehmens und desto schlechter die Werthaltigkeit der Aktie. Bis 250 Punkte ist die Finanzsituation gut, danach kritisch und ab 500 Punkten schlecht, über 1000 sogar miserabel.
Klassifizierung
Auf Grund der Auswertung dieser Kriterien erfolgt die Klassifizierung einer Aktie. Die Auswertung und Klassifizierung erfolgt seit Februar 2025 vollständig regelbasiert und ist meinungsfrei. Die Aktienklassen Müll-, Pusher und Standardaktien lassen sich in den Segmenten gut trennen, haben aber auch Überlappungszonen.
