Akteure

Als Akteure bezeichne ich alle Personen, die im Management und im Board eines Unternehmens verzeichnet sind und alle Personen, mit denen sie in anderen Firmen in Verbindung stehen. Ich mache keinen Unterschied zwischen aktiver oder vergangener Beteiligung, denn relevant ist, wer über die gesamte Unternehmensgeschichte beteiligt war. Die Erhebung der Akteure ist trotz der exzellenten Quelle bei Marketscreener (Beispiel) schwierig und weder kann Vollständigkeit noch Richtigkeit garantiert werden, zumal unterschiedliche Quellen teils unterschiedliche Ergebnisse liefern. Dennoch ist bei aller vorhandenen Unschärfe ein relativ guter Einblick in die Welt der Akteure möglich.

Akteuren in der Firma kommt jenseits ihrer offiziellen Positionsbeschreibung unterschiedliche Bedeutung zu, die bei Pusheraktien einem „standardisierten“ Muster folgt. Dem operativen Management kommt eine eher unbedeutende Rolle zu, denn in der Mehrzahl gibt es kein operatives Geschäft. Relevant sind ein guter Buchhalter aus einer Servicefirma als CFO und ein gutes Aushängeschild mit einem bekannten CEO. Die restliche Mannschaft ist situationsbedingt unterschiedlich zusammengesetzt, so sind beispielsweise im Fall von Gründerfirmen der oder die Gründer stets im Management vertreten, ehe sie später oft in das Board „abgeschoben“ werden.

Die wichtigere Rolle kommt den Direktoren im Board zu, von denen ein, zwei oder auch mal drei die Väter des „Unternehmens“ sind. Bei Gründerfirmen agieren sie vornehmlich als Geldgeber, Advisor und Shareholder. Darüber hinaus sind auch gern bekannte Namen wie Eric Sprott im Board willkommen, um das Unternehmen „aufzuhübschen“. Eine aktive Rolle nehmen sie fast nie ein.

Schließlich braucht es noch die „Kommunikatoren“, um die gute Botschaft bei den Anlegern zu verbreiten. Sie können im Management angesiedelt sein (eher selten) oder man bedient sich einschlägiger Medien, zu denen aus einer langen Liste z.B. irw-Press, Bullvestor oder Aktiencheck zählen. Auch nicht ganz unwichtig für das Image, aber keinesfalls notwendig, sind externe Shareholder.

Das ist so zu sagen das Akteursprofil in Firmen, die Pusheraktien herausgeben oder deren Aktien pushverdächtig sind oder die schlichtweg nur ein unattraktives Geschäft betreiben mit der Hoffnung, aus dem Aktiengeschehen Gewinne zu erzielen. Es ist hier nicht der Punkt, Motivationsforschung zu den Beweggründen der Akteure zu betreiben, sondern das Ziel ist, Anleger sollen kein Geld in schlechte Aktien investieren.

Und hierbei gibt es eine einfache, aus der Erfahrung geborene Regel: je häufiger einzelne Akteure, vorrangig aus dem Kreis der Direktoren und Buchhalter (CFO), anzutreffen sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es nicht um einen operativen Betrieb, sondern um Aktienkursgestaltung geht. In solchem Fall ist die Situation für Anleger evident: am Ende verliert immer der Anleger.

In meiner Datenbank sammelten sich im Laufe der Zeit viele Namen von Akteuren und dennoch stellen sie nur einen winzigen Bruchteil der Spitze des Eisbergs dar. Immerhin dienen die Daten der Orientierung, höchste Vorsicht walten zu lassen, wenn man auf einen der folgenden Namen stößt. Nicht die Person selbst mahnt zur Vorsicht, sondern die Häufigkeit der Namensnennung, die oftmals im Zusammenhang mit pushverdächtigen Aktien steht.

Die am häufigsten anzutreffenden Namen in der Aktienwelt, in der man auf viele pushverdächtige Aktien trifft.
Der Name „Paul Frank Matysek“ war bisher am häufigsten anzutreffen.